Heilig-Geist-Kirche

Die Helig-Geist-Kirche bildet die Mitte des ausgedehnten Spitalbereiches. Sie tritt mit der Westfassade an der Dr.-Martin-Luther-Straße nur durch einen schlanken Glockenturm in Erscheinung.

Baugeschichte

1282 Gründung des Heiliggeistspitals der Stadt Dinkelsbühl zur Pflege armer und kranker Menschen. Damals war die erste Kirche bereits gebaut.
 
1380 Umbauten und Neubauten im Spital; auch die Kirche wurde neu errichtet. Aus dieser Zeit stammt nur der Chor und anschließende Teile des Langhauses. Durch einen Zugang an der Südseite konnten die Kranken aus dem Spital in die Kirche zum Gebet gebracht werden.
 
1383 Drei Altäre wurden konsekriert durch Weihbischof Albert von Augsburg.
 
1567 Die Kirche, die bereits seit 1532 dem lutherischen Bekenntnis diente, wurde endgültig der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche zugewiesen.
 
1699 Einbau eines neuen Gestühls, dessen Wangen und Brüstungen noch erhalten sind.
 
1773/1774 Umgestaltung im Barockstil mit Einbau der Emporen. Die neu angelegte Decke erhielt ein Fresko durch den Ellwanger Maler Johann Nieberlein. Die Kirche wurde damals im Sinn eines evangelischen Predigtsaales umgestaltet.
 
1792 Fertigstellung der Orgel mit einem prächtigen Prospekt.
 
1967/1968 Bei einer umfangreichen Innenrenovierung wurde der ursprüngliche Zustand der Kirche wiederhergestellt. Zutaten und Veränderungen aus späterer Zeit wurde beseitigt. Dabei konnten mittelalterliche Fresken im Chorraum freigelegt werden.
 
    
Rundgang durch die Kirche
   
Der Choraltar stammt aus der Zeit um 1480. Maria steht in der Mitte, links Dorothea, rechts Nikolaus.

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Choraltar

Das Deckenfresko ist ein bedeutendes Werk des Ellwanger Malers Johann Nieberlein um 1774. Solche Gemälde finden sich in evangelischen Kirchen selten. 
An den Längsseiten sind das Abendmahl und die Auferstehung zu sehen. Christus von dem das Licht ausstrahlt, steht in der Haltung des Siegers auf dem Grab. An der östlichen Schmalseite erhebt sich das Kreuz über der Erdkugel, umgeben von den Personifikationen der 4 Erdteile (Australien wurde noch nicht als eigener Erdteil geführt)
Sie verehren den Gekreuzigten. Auf der anderen Seite steht Mose mit der ehernen Schlange als alttestamentlicher Hinweis auf den Kreuzestod Christi (4. Mose 21). Am Gewölbescheitel sind die Heilig-Geist-Taube und das Jahwe-Zeichen zu sehen. Sie sind bezogen auf den Gekreuzigten als Darstellung der göttlichen Dreieinigkeit.

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Deckenfresco

Figur des Schmerzensmannes um 1510 / 20. Auch diese Figur wurde von einer grauweißen Übermalung freigelegt. Sie muss als reifes Werk eines bedeutenden, vielleicht schwäbischen Meisters angesehen werden. Das Holzgehäuse aus dem 17. Jahrhundert ist mit Knorpelschnitzwerk verziehrt.

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Schmerzensmann

Die Heilig-Geist-Kirche bildet trotz der Bauteile und Kunstwerke aus den verschiedenen Jahrhunderten eine großartige Einheit. Sie dient der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Dinkelsbühl als Gotteshaus.

 

Termine für die Kirchenöffnung in der Heilig-Geist-Kirche

jeweils von 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr